Warum eigentlich Kirche?

September 03, 2022

Fühlst du dich manchmal so gar nicht nach Gottesdienst und würdest lieber ausschlafen anstatt an einem Sonntagmorgen um 8 Uhr aufzustehen. Wenn ja, dann möchte ich dir sagen, dass das vermutlich jeder Christ schon mal erlebt hat (Ja – sogar der Pfarrer!). Ich möchte dir drei Dinge mitgeben, die dir helfen können, Kirche möglicherweise in einem anderen Licht zu sehen.

Ich selbst bin vor einigen Monaten nach Edinburgh für mein Theologie Studium umgezogen. Weil ich erst vor kurzem hier angekommen bin, musste auch ich mich auf eine sogenannte „Church-Search“ (=Kirchen Suche) begeben. Das war ungewohnt, weil ich bisher mein ganzes geistliches Leben in der Öschelbronner Kirchengemeinde verbracht habe. Ich war also gezwungen mich mit dem Thema Kirche nochmal außerhalb meines Studiums intensiv zu beschäftigen und habe erkannt, wie essenziell wichtig die Gemeinde für meinen persönlichen Glauben ist, aber vor allem auch für Gottes Reich auf Erden.

Gemeinschaft

Der Klassiker der Argumente. Und trotzdem das stärkste Argument für die Kirche. Jesus sagt selbst:

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ 

Matthäus 18,20

Es ist so wichtig, dass wir uns mit anderen Christen in der Kirche connecten. Dazu gehört nicht nur der Gottesdienst am Sonntag, sondern auch die zahlreichen Angebote von der Krabbelgruppe bis zur Jungschar über den Jugendkreis bis hin zum Seniorenkreis. Einzigartige Menschen die Jesus nachfolgen sind das, was eine Kirchengemeinde ausmacht. Und da gehörst vor allem auch DU dazu! Deine Einzigartigkeit bereichert jede Gemeinschaft und kann Dinge verändern, und gleichzeitig wirst auch du durch dein Umfeld positiv geprägt und verändert.

Ich war ein wenig geschockt als ich vor kurzem von Freunden erfahren habe, dass sie seit Beginn der Pandemie trotz zahlreicher Möglichkeiten nicht mehr in der Kirche waren, weil es einfach bequemer war den Gottesdienst vom Sofa aus zu verfolgen. Der Livestream an sich ist ja auch kein Problem. Aber die Gefahr beim Livestream ist es, dass man es sich zu bequem macht und dann meint, dass Kirche ja auch so funktioniert. Doch da muss ich dich leider enttäuschen. Das tut sie nicht. Natürlich kann man der Predigt und den Liedern auch von zu Hause gut zuhören, aber die Gemeinschaft kommt dabei eindeutig zu kurz. Jemand hat mal gesagt: Ich kann das Vater unser nicht allein beten.

Gemeinschaft bedeutet füreinander da zu sein, miteinander zu essen und zu beten und am allerwichtigsten: Gott gemeinsam zu loben. Das geht leider nicht von daheim, denn es ist wichtig sich von Angesicht zu Angesicht zu sehen, einander zu umarmen, gemeinsam zu lachen und miteinander Zeit zu verbringen.

Im Glauben wachsen

„Aber eigentlich brauche ich die Kirche doch gar nicht, ich kann ja auch einfach allein zu Hause die Bibel lesen und meinen Glauben leben.“ Solche Sätze höre ich leider viel zu oft. Die Wahrheit ist, ich glaube nicht, dass so etwas funktioniert. Das Problem dabei ist: wenn wir die Bibel allein lesen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir die Worte falsch verstehen und sich somit falsche Ideen und Vorstellungen in unseren Glauben einschleichen. Das ist schon den ersten Christen vor fast 2000 Jahren passiert. Deshalb schreibt Paulus in seinem Brief an die Hebräer:

„Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun. Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt euch gegenseitig dabeizubleiben. Ihr seht ja, dass der Tag nahe ist, an dem der Herr kommt.“

Hebräer 10,24-25

Wir brauchen unsere Mitchristen, um miteinander im Glauben zu wachsen. Das ist vergleichbar mit einem Sportclub, in welchem man Gleichgesinnte trifft, sich Tipps gibt und gegenseitig anspornt. Wir müssen die Bibel selbstverständlich auch alleine lesen, aber es ist unglaublich wichtig sich von seinen Mitchristen verbessern lassen zu können. Und dafür bieten sich eben Hauskreise mit erfahreneren Christen an, sowie der Gottesdienst mit dem Pfarrer, der uns die Bibel durch sein Wissen besser erklären kann.

„Ihr könnt predigen, über was ihr wollt, aber predigt niemals über vierzig Minuten.“

Martin Luther

Jesus und deinem Nächsten dienen

Der letzte Punkt ist, dass deine Kirche der Ort ist, an dem du deine Gaben einsetzen kannst. Du kannst deine Dankbarkeit für Jesus in deinem Dienst ausdrücken, den du deinen Mitmenschen erweist. Ob das nun beim Kaffee ausschenken, Klavier spielen, Kirchen putzen oder PowerPoint klicken ist. Paulus schreibt an die Römer:

„Unser Körper besteht aus vielen Teilen, die ganz unterschiedliche Aufgaben haben. Ebenso ist es mit uns Christen. Gemeinsam bilden wir alle den Leib von Christus, und jeder Einzelne ist auf die anderen angewiesen.“

Römer 12, 4-5

Jeder ist einzigartig und jeder gehört dazu. Wir brauchen einander und Gott hat uns berufen ihm zu dienen, jeder so gut wie er das eben kann. Alleine schon durch deine Präsenz kannst du anderen weiterhelfen, indem du gesehen wirst oder anderen durch deine Gaben dienen kannst. Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass ich durch die Gemeinde so viel neues über Gott lernen durfte, Freundschaften für mein Leben geschlossen habe und meine Identität in der Liebe unseres Herrn Jesus Christus finden durfte.

„Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“

Johannes 12,26

Ein Beitrag von Simon R.

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