Jesus wird ans Kreuz geschlagen
> Matthäus 27,35
> Lukas 23,33-43
Erzählung
Endlich erreichten sie den Hügel Golgatha, der vor den Toren der Stadt liegt. Die Soldaten legten Jesus auf das Kreuz, nagelten ihn an das Holz, an Händen und Füßen und richteten das Kreuz auf. Aber oben an das Kreuz hatten sie ein Schild angebracht. Darauf stand geschrieben: „Dies ist Jesus, der König der Juden.“ (INRI)
Gedanken
Jesus ist seinen Kreuzweg gegangen. Dieser Weg hat das echte Leben gekreuzt. Nun legt man ihn auf das Kreuz. Alleine hängt er zwischen Himmel und Erde. Über ihm ein Schild des Spottes: „Das ist der König der Juden“. Sein verzweifelter Ruf klingt auch in unsere Tage: „Gott! Warum hast du mich verlassen?“ So ausgestreckt hält er die Leere aus und erträgt den Spott. Zwischen unerträglichem Schmerz und verzweifeltem Gebet.
Jesus wird festgenagelt. Er kann nicht mehr weg.
Auch wir haben Menschen festgenagelt. Wir haben sie beurteilt, verurteilt, eingeordnet. Wir haben unser Bild von ihnen nicht geändert.
Gebet
Jesus, lass nicht zu, dass wir Menschen festnageln auf die Vorstellung, die wir von ihnen haben – so wie du festgenagelt wurdest. Schenke Menschen, die als schlecht bezeichnet werden – dass sie Menschen finden, die zu ihnen stehen. Hilf uns, dass wir uns nicht festnageln lassen von bösen Gedanken, Neid oder schlechter Laune – mach uns fähig und mutig auf andere, die uns fremd sind, zuzugehen. Amen.